Das Wichtigste ist, dass du deine Meeris nicht ständig rausnimmst und durch die Gegend trägst!

Der wöchentliche MÜV dient als notwendiger Termin für die Gesunderhaltung deiner Meeris.

Hier musst du als Mensch von dem Vertrauen zehren, dass du vorher mit deinen Meeris aufgebaut hast, als sie noch in ihrem Gehege saßen.

Vertrauensbildende Maßnahmen:

Sitzt in der Nähe des Geheges und beobachte deine Wutzen. Sei dabei entspannt und versuch dich völlig normal zu verhalten, wenn du dich währenddessen ruhig mit einem anderen Menschen unterhalten kannst, werden sich die Meeris schnell entspannen und aus ihren Häuschen kommen.

Zu vermeiden sind plötzliche schnelle Bewegungen und plötzliche unvertraute Geräusche. Vor allem kleineren Kindern fällt es schwer nicht zu "quietschen".

Sollten sich die Meeris doch erschreckt haben und sind erstarrt, sprich leise und ruhig mit ihnen, bis sie wieder anfangen zu kauen und sich wieder entspannen. Du kannst ihnen hier erzählen wie wunderschön sie sind und wie lieb du sie hast. Sie verstehen natürlich nicht was du sagst, aber sie hören an deiner Stimme, dass du es gut meinst. 

Wenn man den Meeris immer mit Liebe begegnet, strahlt man diese auch aus und dann kommt das Vertrauen ohne dass man viel dafür tun muss. 

Immer wenn du ihnen Futter bringst, sprich mit ihnen oder mach bestimmte Geräusche die sie dann direkt mit dir verbinden können (also bitte kein Tüten rascheln!). Dadurch lernen die Wutzen deine Stimme mit etwas Positiven zu verbinden (Konditionierung).

Biete ihnen besondere Leckereien direkt aus der Hand an, z.B. Erbsenflocken sind hier perfekt, weil diese sehr gerne gefressen werden und sie kein Alltagsfutter sein sollten. Wenn sie dir die ersten Flocken aus der Hand genommen haben, bleib ruhig. Nicht quietschen oder jubeln (das kannst du später ;-)

Versuch ihnen das Füttern aus der Hand so oft wie möglich anzubieten, aber pass auf dass sie nicht zur Kugel werden, weil du es mit den Erbsenflocken übertreibst.

1. natürlich Leckerchen! Erbsenflocken, Gurkenscheiben etc.

2. ein eigenes Heft um das Gewicht einzutragen (Hier bieten sich Schulhefte an)

3. Eine Küchenwaage mit Meeri-Körbchen

4. eine scharfe Kinderbastelschere zur Fellpflege

5. eine Fußnagelzange zur Krallenpflege 

6. ein Handtuch als Unterlage, darunter einen Tisch

7. ein kleines Näpfchen mit Speiseöl und Küchenrolle

8. Zeit

9. Geduld und Liebe

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und Gurkenscheiben! Habe ich das schon erwähnt!?

Am besten bereitest du als erstes deinen "MÜV-Platz" vor. Dazu brauchst du einen stabilen Tisch mit Stuhl, der nach Möglichkeit nicht weit weg vom Meeri-Gehege stehen sollte, damit du sie nicht zu weit tragen musst.

Der Stuhl ist tatsächlich sehr wichtig, denn wenn du gut sitzt, bist du automatisch entspannter und das überträgt sich auf dein Meeri.

Auf dem Tisch sollte ein sauberes Handtuch liegen auf das du dann das Meeri setzt. Küchenwaage, Körbchen, Heft, Stift, Schere und Nagelzange sollten in Reichweite sein, damit du nicht aufstehen musst.

Jetzt musst du das Meeri einfangen. Versuch es so stressfrei wie möglich zu gestalten, also zügig. Lass die Füße nicht in der Luft baumeln, sondern setzt es dir entweder auf den Unterarm oder aufs Dekolleté. Zügig zum MÜV-Platz tragen und es direkt auf das Handtuch setzen.

Guck dir dein Meeri an während es dort sitzt und seine Gurken und Erbsenflocken mümmelt.

Wie sehen die Augen aus? Sind sie offen und klar? Ist das Haar drumherum verklebt? Das Gleiche bei den Nasenlöchern: sauber und trocken? Hier gibt es manchmal das Problem mit Lippengrind. Es gibt die Möglichkeit diesen mit Zink- oder Wundsalbe zu beschmieren, doch nach meiner Erfahrung macht es kaum einen Unterschied in der Genesungszeit. Wichtig ist, dass du die Ursachen bekämpfst, der wahrscheinlich ein Mangel eines bestimmten Nährstoffs ist, oder schlicht Stress. Ich persönlich gebe meinen Wutzen dann einmalig einen Vitamin- und Nähstoffkomplex und lasse sie dann in Ruhe für eine Woche. Wichtig ist, dass du nicht nur Vitamine gibst. Ich persönlich bevorzuge "Jecuplex" sie nehmen es gerne und es ist alles wichtige drin. Sollte sich der Lippengrind verschlimmern oder die Lippe richtig einreißen und bluten -> ab zum Tierarzt.

Sieh auf die Atmung insgesamt, atmet es normal und regelmäßig? Als nächstes schaust du nach den Zähnen (hierzu muss ich noch ein Video hochladen). Wie lang sind sie? Sind die Zähne vorne zu lang, kann das ein Hinweis darauf sein, dass auch im Backenzahnbereich ein Problem sein könnte. Kaut es normal? Sehen die Kaubewegungen "eckig" aus? Sollten sich Futterreste zwischen die Vorderzähne geschoben haben, versuch es vorsichtig rauszuziehen.

Die Ohren: Ist die Haut glatt und weich? Wie sieht der Ohrrand aus? Milben und Pilze zeigen sich häufig als erstes an den Ohren. Wenn du dort schuppige, trockene Haut siehst, kann das ein Anzeichen für Milbenbefall sein. Sieh auch in die Ohren. Wieviel Ohrenschmalz siehst du? Du kannst vorsichtig mit einem angefeuchteten Taschentuch die Ohrmuschen mit den Finger grob reinigen. Bitte nicht tief in irgendwelche Falten gehen sondern nur oberflächlich drüber wischen. Solltest du in der Woche danach wieder sehr viel Dreck in dem Ohr finden, kann das ein Zeichen für Ohrmilben sein. (Auch Pilze können sich in die Ohren setzen.) Das bemerkst du auch, wenn sie den Kopf komisch schief halten, sich dort vermehrt Kratzen oder auch den Kopf schütteln. Manches Popcornen ist durch Ohrmilben ausgelöst und nicht durch übermütige Freude. Sollte hier was Auffälliges sein, hilft dir der Tierarzt.

Als nächstes das Fell: Fahr mit gespreizten Fingern durch die Haarpracht. Es sollte sich immer weich und trocken anfühlen. Kämm es mit deinen Fingern richtig durch. Wenn du Verfilzungen oder Knötchen fühlst, nimm die Kinderbastelschere und schneide das Problem gleich raus. Bitte auf keinen Fall rausziehen! Das bereitet deinem Meeri unnötig Schmerzen und es wird sich das merken. Es sollten keine kahlen Stellen im Haarkleid sein und auch keine schwarzen Punkte die sich bewegen. Durch das "Pflegestreicheln" arbeitest du automatisch die leichte Fettigkeit von deinen Fingern ins Haar und das tut vor allem Locken sehr gut. 

Alle 4-6 Wochen solltest du das Haar insgesamt auf Tischhöhe kürzen. Im Sommer kann es auch ein wenig kürzer sein, aber versuch bitte das obere Haar länger zu lassen. Das ist wichtig zur Wärmeregulation und als Sonnenschutz.

Jetzt in das Körbchen auf der Waage setzten. In diesem Moment ist es im besten Fall schon gut gefüllt mit Leckerchen und bleibt ruhig sitzen. Notier dir den Wert zusammen mit Datum und Namen in deinem Heft.

Ein Meeri wiegt selten jede Woche das gleiche, aber wenn das Gewicht plötzlich nur noch nach unten geht, ist das ein wichtiges Alarmzeichen. Ob dein Meeri zu dick ist oder zu dünn, kannst du an der Nackenfalte feststellen. Wenn du die Haut zwischen den Schulterblättern hochziehst, solltest du soviel Unterhautfettgewebe haben, dass dein Zeigefinger dort nochmal Platz hätte. Diese Nackenfalte sollte sich noch leicht hin und her bewegen lassen.

Meeris können genau wie wir Menschen sehr unterschiedlich groß sein. Ein relativ klein gewachsenes Meeri kann mit 1000g schon richtig fett sein (vergleichbar mit einer 1,50m Frau, die mit 65kg auch schon übergewichtig wäre) und ein richtig großes Meeri, kann mit 1000g zu dünn sein (Eine 1,80m Frau ist mit 65kg definitiv zu leicht).

Wenn du dein Meeri eh schon oben hast, kannst du ihm/ihr auch gleich noch zwischen die Hinterbeine sehen. Sieht alles sauber und trocken aus? Feuchte Strähnen am besten gleich vorsichtig abschneiden. Vor allem bei den Jungs musst du dir den Intimbereich intensiver ansehen. Ist der Penis normal innerhalb seiner Vorhaut? Oder ist er vorgelagert? Wenn er vorgelagert ist, versuch ihn vorsichtig wieder reinzuschieben (notfalls hilft ein wenig Speiseöl). Haben sich eventuell Haare unter die Vorhaut gezogen? Das kann nur sehr schmerzhaft sein, deswegen ist es wichtig, dass du diese Haar vorsichtig  vom Penis entfernst und abschneidest, damit sie sich nicht wieder verirren. Bitte zieh nicht einfach nur an den Haaren, sondern drück den Penis vorsichtig raus und geh sicher, dass sich die Haare nicht schon drum gewickelt haben. Wenn du hier zu doll ziehst, kannst du den Penis ernsthaft verletzten. Auch hier hilft im Notfall ein wenig Speiseöl.

Vergiss nicht den "Böckchengriff" um zu kontrollieren, das kein Einstreu die perineal Tasche verklebt. Den "Böckchengriff" zeige ich normalerweise immer meinen Meeri-Käufern, aber ich werde schauen, dass ich auch davon noch ein Video hochlade.

Sieh dir auch noch die Füße an. Wie lang sind die Krallen und die Hornhaut? Ist eventuell die Fußsohle rot oder schuppig? Auch hier kann als erstes Mittel Speiseöl helfen. Solltest du hier ein Problem festgestellt haben, musst du dir das am nächsten Tag nochmal ansehen.

Krallen müssen in der Regel nie öfters als 1x im Monat geschnitten werden. Wenn du rauhe Oberflächen im Gehege anbietest, z.B. Holzrampen und große Steine, laufen sie sich die Krallen auch selbst ab und du musst noch seltener Krallen schneiden.

So und das wars auch schon... Geschafft! Dein Meeri ist buchstäblich angefressen und will zurück nach Hause und du weißt, dass alles okay ist. Hast du dir alles notiert? Ist dir irgendein Problem aufgefallen?

Sollte irgendwas nicht so sein wie es sein sollte, ist ein guter Tierarzt der richtige Ansprechpartner! Wenn du dir unsicher bist, kannst du mich auch anschreiben, aber ich kann keinen Tierarzt ersetzen!

notier dir alles was dir an deinem Meeri auffällt

- Augen: klar, offen, nicht tränend, nicht verletzt, nicht zugekniffen, Haar drumherum nicht feucht oder verklebt

- Nase und Lippen: sauber, trocken, keine Krusten oder Rotz, keine Verletzungen

- Atmung: regelmäßig und kaum sichtbar

- Zähne: nicht abgebrochen, gleichmäßig lang und nicht zu lang

- Kaubewegungen beobachten

- Ohren: Haut glatt und unauffällig, im Inneren keine größeren Dreckansammlungen

- Fell: weiches, trockenes, fluffiges (bei Texel & Merino) Haar, keine Knötchen, Verfilzungen oder Verfärbungen. Auf schwarze Punkte achten

- Pflegestreicheln: bitte bei jedem MÜV machen 

- Haare und Krallen bei Bedarf kürzen (alle 4-6 Wochen)

- Gewicht: wiegen und notieren, vergleichen mit den letzten Werten

- Intimbereich: sauber, trocken, riecht nicht auffällig

     - Penis: ordentlich eingezogen, keine Haare unter der Vorhaut

     - Perinealtasche: weich und nicht verdickt, riecht nicht auffällig

 -Füße: Haut glatt und weich, nicht verdickt oder geschwollen