A ... ist ein dominantes Gen,

das bedeutet, dass man es immer bereits bei Spalterbigkeit, also wenn nur ein Elternteil es vererbt hat, sehen kann.

Es gibt keine Agoutiträger!

Mit einer kleinen Ausnahme: Die Bänderung besteht immer (auch bei Argente) aus beiden Farben, also aus einer Farbe der schwarzen-Reihe und einer Farbe der roten Reihe. Wenn das Meerschweinchen aber die genetische Information hat "Ich zeige nur rot" (ee), dann kann sich keine Bänderung zeigen, da die Farbe der schwarzen Reihe nicht gezeigt werden kann (Phänotyp) das Meeri ist trotzdem ein Agouti (Genotyp) und kann folglich auch das "A" an seine Nachkommen vererben.

Das nennt man dann "verstecktes" Agouti es kann sich aber ausschließlich bei "ee" verstecken.

Wenn du ein Farbfeld auf dem Meeri siehst das der schwarzen Reihe entspricht und dieses zeigt keine Agouti-Bänderung (Ticking oder Tipping), dann ist es auch kein "A" und kann es auch nicht vererben.

 


AGOUTI:

Das einzelne Haar weist ein "Bänderung" (Ticking) von den beiden Hauptfarben auf (z.B. schwarz-rot = Goldagouti). Dieser "Farbwechsel" wiederholt sich auf jedem einzelnen Haar mehrfach.

 

Genetisch A* stellt sich aber nur in Verbindung mit dunklen Augen mit einem Ticking, also der mehrfachen Bänderung auf einem Haar , dar.

das copyright der Fotos liegt bei Sonja Schmitt


ARGENTE:

Genetisch ist es ebenfalls A*, allerdings tritt jetzt ein Verdünnungsfaktor auf dem P-Lokus auf, z.B. prpr für slateblue/coffee, oder pp für lilac/beige. Diese Veränderung der Augenfarbe und damit auch der Fellfarbe hat auch direkten Einfluss auf das Agoutie, denn plötzlich tritt keine Bänderung mehr auf, sondern der Farbwechsel tritt nur noch an den Haarspitzen zutage. Das bedeutet, dass aus einem Goldagoutie mit Bänderung ein lilac-rot-argente mit lediglich rot "angetippten" (Tipping) Haarspitzen wird.


Es gibt immer wieder Meeris bei denen sich trotz genetischer Verdünnungsfaktoren (pr* oder pp) eine "Bänderung" statt eines Tippings zeigt. Dies tritt oft nicht durchgängig auf jedem Haar auf, oftmals ist es eine Mischung aus Tipping und Ticking. In diesem Fall lohnt es sich, wenn man sich die Mühe macht, dieses Ticking durch weitere Zucht und Selektion zu festigen. Dann kann man das Glück haben richtig außergewöhnliche Tiere sein eigen zu nennen.

Es gibt eine Farbe mit einem durchgängigen Ticking, die sich sogar einen eigenen Namen verdient hat: das "SALMAGOUTI"

SALMAGOUTI

Das Salmagouti setzt sich aus den Farben Lilac und Gold zusammen

A* B* C* DD E/ep kk pp

Es gibt mehrere schöne Salmagouti-Zuchtlinien bei den Glatthaarzüchtern. Durch die begrenzte Wachstumsphase des Haars kann das Ticking auf dem ganzen Körper voll zur Geltung kommen. Das ist ein wirklich schöner Anblick und unterscheidet sich optisch auch deutlich zum Tipping bei Argente.

Früher gab es auch Salmagouti-Linien bei den Coronets und Shelties. Diese sind inzwischen leider ausgestorben.

mein Ziel

Ich habe mir vor ein paar Jahren auf die Fahnen geschrieben, die Salmagoutis bei den Coronets, Shelties, Texeln und Merinos wieder auferstehen zu lassen. Als am 20.05.2021 bei mir tatsächlich das erste echte Salmagouti zur Welt kam, war ich total aus dem Häuschen. Ich habe den Kleinen "Zukunft" genannt und das ist er auch!

Salmagouti
Salmagouti